Tag 159-165: Verfall ist Fotogen
Was für die lezte Woche galt, gilt für diese erst recht. Mit einem mehr als mühsamen Start bin ich ganz schnell wieder bei Gemüse gelandet und bei zweifelhaften Makro-Aufnahmen, die erst in der Nachbearbeitung ein wenig Reiz entfaltet haben. Die alte Türklinke war das erste Verfall-Bild für diese Woche, das Industrie-Panorama an der Echaz das zweite. Der Besuch eines seit Jahren verlassenen und verfallenden Hotels war der fotografische Höhepunkt der letzten Wochen und des Jahres bisher. Ein eigener Blogeintrag dazu wird folgen.
Das riesige Hotel bot eine schier unübersehbare Menge an Motiven, die mich völlig unvorbereitet getroffen haben, da ich die Location vorher nicht kannte und mich auch nicht mit Recherchen aufgehalten hatte. Trotz einiger spontaner Einfällen hat mich die Fülle an Motiven irgenwann überfordert, weil dann doch wieder alles irgendwie gleich war (verfallene Zimmer, alte Gerätschaften, blätternde Farbe, pittoreske Einrichtung). Am Anfang hat mich die Begeisterung so mit gerissen, dass ich nicht (mehr) gemerkt habe, dass Bildaufbau und Szenerie durchaus noch verbesserungswürdig gewesen wären – das kam dann hinterher bei der Sichtung erst raus. Am ärgerlichsten war dabei ein herumliegendes Kabel, für dessen Retusche ich Stunden gebraucht habe (und das Ergebnis ist noch nicht mal richtig zufriedenstellend). Wie einfach wäre es gewesen, es einfach wegzuräumen!
Bild-Auswahl und Nachbearbeitung werden mehr und mehr zur zeitintensiven Nebenbeschäftigung. Inzwischen verbringe ich mehr Zeit vor dem Rechner, als hinter der Kamera. Ist das gut oder schlecht?
Gelernt:
- Genügend Zeit und Ruhe einplanen, um sich auf ein Motiv einzulassen. Und: Spontaneität will auch geübt sein
- Sich die Zeit nehmen, nach einer Serie die Bilder in Ruhe (!) anzuschauen und Motiv und Aufbau evtl. noch weiter entwickeln oder variieren
- Szene immer auf störende Elemente überprüfen (s. die Regel bei Leuchttisch/Makro in Woche 9: Umfeld aufräumen!!)
- Vorbereitet sein: Wenn möglich die Location vorher anschauen und drüber nachdenken, was man damit/darin machen könnte
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