Tag 99-105:
Das Bild mit den „Perlen“ ist das Ergebnis eines Zufallsexperimentes:
Jeder kennt die kleinen Säckchen mit weißen Perlen aus Silikat drin, die bei bestimmten Produkte mitgeliefert werden, damit diese bei Lagerung und Transport schön trocken bleiben.
So ein Päckchen mit Perlen lag bei uns auf dem Tisch und aus purer Neugierde habe ich diese in eine Schale mit Wasser geworfen – da die Dinger ja dazu da sind Feuchtigkeit aufzunehmen, muss ja irgendwas passieren, wenn man sie nass macht.
Meine Erwartung war, dass sie aufquellen und vielleicht weich werden. Was tatsächlich passiert: sie zerspringen und hüpfen wie wild in der Gegend herum. Ich war danach eine halbe Stunde beschäftigt, die winzigen Dinger vom Küchenboden aufzuklauben, damit die Katze sie nicht aus Versehen frisst.
Außer dass sie herumhüpfen, werden die vorher eher milchigen Kügelchen auch ganz klar und sehen einfach sehr hübsch aus.
Also landeten sie sofort auf meinem Fototisch. Und dort hab ich schon wieder experimentiert. Weil die weißen Dinger auf weißem Untergrund nicht sehr gut zu erkennen sind, habe ich sie in violetter Tinte gebadet, die zufällig neben dem Fototisch stand. Das Ergebnis ist das erste Bild der Woche.
Was das mit Vergänglichkeit zu tun hat? Die Kugeln an sich sind ein Wegwerfprodukt, das seinen Daseinszweck erfüllt hat, sobald das Produkt, das sie schützen sollen, sein Ziel erreicht hat. Ihr Daseinszweck endet, wenn der des anderen Produktes beginnt. Und wenn sie Feuchtigkeit aufnehmen – wozu sie gemacht wurden – gehen sie kaputt.
Gelernt:
- Neugierde bringt einem Neues
- Zufälle können sehr nützlich sein
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